WBDL steht für Warenbegleitende Datenlieferung. Krankenhausapotheken sind ganz anders frequentiert als die öffentlichen Apotheken. Täglich werden große Mengen verschreibungspflichtiger Medikamente an sie geliefert und anschließend verteilt. Im Zusammenhang mit den Auflagen der europäischen Fälschungsrichtlinie (EU-FMD) bedeutet es, dass jeden Tag eine sehr große Menge an Medikamenten gescannt und verifiziert werden muss, mit steigender Tendenz. Sehr viel mehr als in einer öffentlichen Apotheke. Die Umsetzung der europäischen Fälschungsrichtlinie stellt die Klinikapotheken damit vor eine besondere Herausforderung. Warenbegleitende Datenlieferungen sind die Lösung.
Klinikapotheken werden, anders als die öffentlichen Apotheken, größtenteils direkt von den Herstellern beliefern. Wichtige Medikamente treffen hier meist palettenweise ein. Man scannt beim Wareneingang üblicherweise jede einzelne Verpackung eines verschreibungspflichtigen Medikament. Bestenfalls einmal bei der Warenanlieferung und einmal bei der Abgabe in die Klink. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft empfahl ihren Mitgliedern deshalb schon im Januar 2019 sich mit den Herstellern und Logistikern über warenbegleitende Datenlieferungen (WBDL) zu verständigen.
Was versteht man unter einer warenbegleitenden Datenlieferung?
WBDL ist eine Art digitaler Lieferschein. Darin sind alle Daten enthalten, welche die Lieferung nach FMD-Standard umfassen muss. Mit der tatsächlichen Lieferung sendet man parallel ebenfalls die digitale Datenlieferung. Als digitales Abbild eines real existierenden Gegenstandes kann in diesem Fall auch vom digitalen Zwilling der Medikamentenverpackung gesprochen werden. Hersteller liefern beide Formate an die Klinikapotheken.
Was ist der Vorteil von WBDL?
Das Scannen geschieht bei der manuellen Ausbuchung/Verifizierung in der Regel einzeln. Dank WBDL geschieht dies für die gesamte Lieferung in einem Schritt. Dies kann zu mehreren anderen Vorteilen führen. Erst einmal bedeutet weniger Arbeit für einen Arbeitsschritt, dass mehr Zeit für andere Aufgaben zur Verfügung steht. Eine zweistündige Aufgabe wird damit in 15 Minuten erledigt. Effizientere Arbeit resultiert damit in Kostensenkungen. Auch in den Tenderrunden der Krankenhäuser bringt WBDL Vorteile mit sich. Durch die Zeitersparnis gewinnen Lieferanten mit WBDL zusätzlich an Attraktivität. So kann ein Wettbewerbsvorteil gegenüber Anbietern ohne die digitale Lösung entstehen. Besonders bei einem angespannten Gesundheitssystem kann Arbeitserleichterung für große Entlastung sorgen.
Sind warenbegleitende Datenlieferungen sicher?
Durch die direkte Lieferung vom Pharmazeutischen Unternehmer (PU) an die Klinikapotheke ist auch die digitale Weitergabe der Lieferdaten sehr sicher. Die Krankenhausapotheken sind zudem verpflichtet, randomisierte und statistisch relevante Stichproben aus den jeweiligen Lieferungen zu nehmen. Werden die Medikamente über den Groß- oder Zwischenhandel geliefert, ist die WBDL kein zulässiges Verfahren.
Mit unser jahrelangen Erfahrung in der RegTech-Branche steht Ihnen tracekey gerne zur Seite. Bei Interesse oder Fragen zu unserer WBDL-Lösung mytracekey HospitalDirect kontaktieren Sie uns gerne.
Für noch mehr Informationen über warenbegleitende Datenlieferungen (WBDL) lesen Sie unseren WBDL-Expertentalk.